Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit
Lebensmittel und andere Dinge, die wir konsumieren sind häufig verpackt, Gegenstände gehen kaputt oder verderben und für wieder andere Sachen haben wir einfach keine Verwendung mehr. Aber was nun? Der Wegweiser Recycling & Entsorgung zeigt für alle Arten von Müll, die normalerweise in unserem Alltag auftauchen auf, wie diese nachhaltig wiederverwendet, recycelt oder verwertet werden können.
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Ganz im Sinne der Müllhirarchie wollen wir Müll in erster Linie vermeiden und wo dies nicht möglich ist gebrauchte Dinge anderweitig wiederverwenden. Natürlich fällt aber auch dann noch einiges an Abfällen an. Diese versuchen wir so gut es geht zu recyclen und die Menge unseres Rest-Mülls kontinuierlich zu veringern.
In unseren Einrichtungen und auf unseren Veranstaltungen richten wir die Möglichkeit zur Mülltrennung ein. Als sozialer Träger sehen wir es aber auch in unserer Aufgabe, die Menschen die unsere Einrichtungen nutzen für das Thema zu sensibilisieren. Mit der Mülltrennrallye haben sich in unseren Einrichtungen für Familien-, Jugend- und Geflüchtetenhilfe schon vielen Menschen auf spielerische Art und Weise mit dem Thema beschäftigt. Auch in den Kindertagesstätten ist regelmäßig die BSR vor Ort und behandelt mit den Kindern das Thema Mülltrennung. In manchen Einrichtung ist der gemeinsame Spaziergang zum Altglascontainer sogar ein wöchentliches Ritual geworden.
Im alltäglichen Betrieb unserer Einrichtungen sorgen wir beispielsweise dafür, dass ungenutzte Möbel intern weitergegeben werden. Laptops werden aufbereit und von neuen Mitarbeitenden weiter genutzt.
Abfallvermeidung beginnt beim Einkauf. Die Entscheidung gebrauchte Dinge oder Gegenstände aus recyceltem Material zu kaufen oder auch die Art der Verpackung haben oft einen größeren Einfluss auf die Umweltwirkung, als die spätere Entsorgung der Materialien. Abfälle lassen sich allerdings nicht komplett vermeiden. Wo sie anfallen, können wir die enthaltenen Ressourcen, wie zum Beispiel Metalle, Glas, Kunststoffe oder Papier durch die getrennte Sammlung weiter für uns nutzbar machen. Das Recycling spart auch viel Energie, die ansonsten für die Gewinnung neuer Rohstoffe (Erze, Mineralien, Erdöl etc.) nötig wäre. Zwar wird auch bei der Sammlung und Aufbereitung von Abfällen Energie verbraucht. Die Energiemenge, die dafür nötig ist um Abfälle wieder nutzbar zu machen ist aber deutlich kleiner als diejenige für neu gewonnene Rohstoffe.
Glas nimmt keine Gerüche an, ist dicht und lässt sich nahezu unendlich oft recyceln. Daher scheint es die optimale Lebensmittelverpackung zu sein. Was die Aufbewahrungseigenschaften angeht, mag dies auch zutreffen, allerdings muss Glas mit sehr hohem Energieaufwand eingeschmolzen werden muss, um daraus neue Glasbehältnisse zu gießen. Dazu kommt, dass Glas schwer ist und so zusätzliche Energie für den Transport benötigt wird.
Einwegglas ist daher keine wirklich nachhaltige Verpackung. Wo sich die Verwendung aber nicht vermeiden lässt, kann das Glas vielleicht zum Einkochen oder anderweitig zum Anlegen eigener Vorräte wiederverwendet werden. Viel positiver ist die Umweltbilanz hingegen bei Mehrwegglas, da diese Behältnisse bis zu 50-mal wiederverwendet werden.
Was kommt rein?
JA!
NEIN!
Farben: Es gibt Container für Weiß-, Braun und Grünglascontainer. Die korrekte Trennung ist wichtig, da flasche Farben die Qualität des recycelten Glases reduzieren. Teilweise steht aber nur Weiß- und Buntglas zur Verfügung. Dann darf alles außer weißes Glas im Buntglascontainer recycelt werden. Außergewöhnliche Glasfarben kommen ebenfalls in den Grün- bzw. Buntglascontainer.
Was wird daraus?
Das Glas wird zerkleinert und von Fremdkörper befreit. Dann wird es bei 1.600°C eingeschmolzen und zu neuen Glasbehältnissen geformt.
Landet das Glas doch im Restmüll, wird es mit den anderen Rest-Stoffen verbrannt. Die eingesetzten Ressourcen gehen dadurch verloren.
Noch mehr Details zum Recycling von Glas finden sich auf Trennstadt Berlin.
Ob Kunststoff oder Metall, Verpackungen aus diesen Materialien haben den klaren Vorteil, dass Lebensmittel darin über lange Zeit frisch und sicher verpackt werden können. Die Bezeichnung Wertstoff zeigt bereits, dass es sich hierbei um Materialien handelt, bei denen es sich lohnt sie im Stoffkreislauf zu halten. Zur Produktion dieser Verpackungen aus Metall oder Kunststoff müssen andernfalls neues Erdöl gefördert oder Erze geschürft werden.
Gerade bei Metall benötig aber auch der Recyclingprozess viel Energie. Kunststoffverpackungen aus PE-Granulat bedürfen auch hohem Energieaufwand um hergestellt zu werden. Das geringe Gewicht verbessert die Umweltbilanz beim Transport allerdings. Getränkekartons kombinieren die guten Verpackungseigenschaften von Metall und Kunststoff mit den ökologischen Vorteilen einer Verpackung aus Papier. Sie sind durch geringes Gewicht und hohe Recyclingfähigkeit besonders umweltfreundlich.
Was kommt rein?
JA!
Nein!
Was wird daraus?
Kunststoffe
Die Kunststoffe werden durch Maschinen nach Sorten getrennt, anschließend zerkleinert und zu Granulat eingeschmolzen. Dieses dient als Ausgangsstoff für neue Produkte und ersetzen damit Kunststoffe aus Neumaterial, also letztendlich Erdöl. So spart jede Tonne Recyclingplastik gegenüber Plastik aus Erdöl eine Tonne CO₂. Zusätzlich werden Emissionen eingespart, wenn man mit einbezieht, dass Kunststoffe andernfalls in einer Müllverbrennungsanlage landen würden.
Die Recyclingquote bei Plastikverpackungen liegt in Deutschland offiziell bei circa 55 Prozent. Die tatsächliche Recyclingquote ist jedoch niedriger. Falsch entsorgte Abfälle und Kunststoffverpackungen die nicht recyclebar sind, werden als Brennstoff z.B. zur Energieerzeugung genutzt. Theoretisch kann Kunststoff so recycelt werden, dass er für eine gleichwertige Funktion, z.B. zur Verpackung von Nahrungsmitteln, wiederverwendet werden kann. Dadurch, dass die Abfälle aber häufig verunreinigt sind und es eine Vielzahl an unterschiedlichsten Kunststoffen gibt, die über die Wertstofftonne entsorgt werden, vermindert sich die Qualität des recycelten Kunststoffes. Wertvoll ist eher trotzdem, auch wenn nur für minderwertige Einsatzzwecke (z.B. Gießkannen, Getränkekästen) eingesetzt wird. Eine Ausnahme Bilden Getränkeflaschen aus PET, die über Pfandautomaten entsorgt werden. Diese sind dadurch sortenrein und können zu gleichwertigen Kunststoffen weiterverarbeitet werden.
Metall
Insbesondere Weißblech (Stahl) und Aluminium wird für viele Verpackungen verwendet. Diese Metalle sind gut recyclebar. Sie werden zerkleinert und durch magnetische Verfahren von Fremdstoffen befreit. Anschließend werden sie wieder eingeschmolzen und es können gleichwertige neue Produkte daraus hergestellt werden.
Bei vielen Metallsorten sind bereits 30-50% des Bedarfs von recyceltem Material gedeckt. Bei Aluminium erfordert die Aufbereitung nur fünf Prozent der Herstellungsenergie für neues Aluminium. Trotzdem ist Metall in den meisten fällen keine ökologisch sinnvolle Verpackung. Zum einen ist der Abbau der Rohstoffe zerstörerisch für die Umwelt, zum anderen wird extrem viel Energie benötigt um die Metalle ein- und umzuschmelzen.
Getränkekartons
Getränkekartons bestehen aus Papier, Aluminium und Kunststoff. Damit die Bestandteile voneinander getrennt werden können, wird der Karton zunächst zerkleinert und danach maschinell getrennt. Das Papier wird zu Papierbrei und letztlich zu neuen Produkten aus recycelter Pape oder Papier weiterverarbeitet. Die Reste des Aluminiums und des Kunststoffs werden aussortiert und in der Zementproduktion eingesetzt.
Noch mehr Details zum Recyceln von Wertstoffen finden sich auf Trennstadt Berlin.
In der Bio-Tonne werden unter anderem Pflanzenreste entsorgt, insbesondere sind es aber überschüssige oder verkommene Lebensmittel. In Deutschland sind es bis zu 18 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr. Für Düngung, Ernte, Transport, Lagerung, Kühlung und Weiterverarbeitung dieser Produkte wurden erhebliche Mengen Energie und Ressourcen eingesetzt und Treibhausgase ausgestoßen. Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist daher extrem wichtig.
Die Bereitstellung einer Bio-Tonne kostet in den meisten Kommunen Geld (12€ pro Quartal für 120l in Berlin). Die Entsorgung über die Bio-Tonne ist dennoch deutlich günstiger als über die Rest-Müll-Tonne (38,31€ pro Quartal für 120l in Berlin). Ein Teil der Abfälle ist in der Produktionskette unvermeidbar oder ist auf ungenießbare Bestandteile, wie etwa Bananenschalen, zurückzuführen. Eine WWF Studie hat aber aufgezeigt, dass beim Endverbraucher, also uns als privaten Kunden, ganze 5 Millionen Tonnen vermeidbare Nahrungsabfälle entstehen. Vorausschauend einkaufen, richtiges Lagern und auch die tatsächliche Haltbarkeit von Lebensmitteln helfen erheblich die weggeworfene Menge zu reduzieren. Nützliche Tipps dazu finden sich in unserem Wegweiser günstig & nachhaltig Essen & Trinken.
Was kommt rein?
Wo Lebensmittelabfälle unvermeidbar sind, hilft die Tonne für Bio-Gut. Gesammelt werden können nahezu alle organischen Abfälle, also alle Dinge, die zur belebten Natur gehören.
JA!
NEIN!
Was wird daraus?
Bioabfall ist sehr energie- und nährstoffreich. Richtig in der Biotonne entsorgt, landet er entweder in einer „Vergärungsanlage“, wo daraus klimaneutrales Biogas gewonnen wird, oder in einer „Kompostierungsanlage“. Hier wird aus dem Biomüll wertvoller Dünger für die Landwirtschaft und torffreie Erde für den Garten produziert. In Berlin vergärt die BSR das Bio-Gut zu Biogas das ins Gasnetz eigespeist wird und mit dem die 165 BSR-Müllfahrzeuge angetrieben werden.
Weitere Details zum Bio-Gut Recycling und auch ein kleiner Film zur Berliner Bio-Gut-Vergärungsanlage finden sich auf der Seite der BSR.
Papier und Kartonage als Verpackung ist als nachhaltige Alternative zu Kunststoff sehr beliebt. Das Material ist gut recycelbar und stammt aus nachwachsenden Quellen. Allerdings ist die Frischholzproduktion aus wirklich nachhaltiger Forstwirtschaft nicht endlos steigerbar. Daher ist es besonders wichtig die Ressource richtig zu recyceln und im Kreislauf zu halten. Der Großteil der Kartonage die wir im Alltag nutzen ist tatsächlich aus recycelten Materialien. Dennoch ist Papier nicht immer die ökologischere Variante, da Papiergegenstände (z.B. Tüten) im Vergleich zur Kunststoffvariante meist weniger oft wiederverwendbar sind.
Was kommt rein?
JA!
NEIN!
Was wird daraus?
Die Abfälle werden nach Art und Qualität sortiert, dann zerfasert und gereinigt. Der Faserbrei wird anschließen gewalzt und getrocknet. Nun können neue Zeitungen oder Kartonage daraus hergestellt werden. In Deutschland wird so fast 80% der Papierproduktion aus Altpapier erstellt.
Noch mehr Details zum Recycling von Glas finden sich auf Trennstadt Berlin.
Pfand bedeutet, dass beim Kauf ein bestimmter Betrag für die Flasche oder ein anderes Behältnis zusätzlich bezahlt werden muss, den ich allerdings wieder zurückbekomme, wenn ich die leere Flasche wieder im Laden abgebe. Hier ist der entscheidende Unterschied zu anderen Verpackungen. Verpackungsmaterial aus Wertstoffen, Papier & Pappe sowie Glas enthalten im Kaufpreis ebenfalls einen bereits vom Hersteller eingepreisten Aufschlag für die spätere Entsorgung der Verpackung. Dieser Aufschlag muss an das sogenannte "Duale-Systeme" abgegeben werden, das die Sammlung dieser Müllarten an privaten Haushalten und im öffentlichen Raum finanziert.
Beim deutschen Pfandsystem ist zwischen Mehrwegpfand und Einwegpfand zu unterscheiden.
Einwegpfand ist wie das Entsorgungssystem für Wertstoffe ein Recyclingsystem für das eingesetzte Verpackungsmaterial. Dies ist vielfach Plastik, aber auch Einweg-Glasflaschen und Einwegdosen werden über dieses System recycelt. Beim Plastik, werden anders als in der Wertstofftonne in diesem System aber nur Verpackungen (Flaschen) einer bestimmten Plastikart (PET) gesammelt. Das gesammelte Material ist dadurch reiner und kann einfacher erneut zu hochwertigen Plastikprodukten, wie etwa neuen Flaschen, verarbeitet werden. Im Durchschnitt enthalten Einweg-PET-Flaschen in Deutschland aber nur rund 26 Prozent Recyclingmaterial. Wie für jedes Recyclingmaterial gilt auch hier, dass erst wieder große Mengen an Energie aufgewendet werden müssen, um die Altverpackung in neue Verpackungen und Produkte umzuschmelzen.
Im Mehrwegsystem werden die leeren Flaschen wieder zurück zum Abfüller gebracht. Dort werden die Flaschen gespült und können dann wieder mit einem Getränk befüllt werden. Es handelt sich hier also um Reuse (Wiederverwendung). Mit bis zu 50 Umläufen bei Glasflaschen und bis zu 25 Umläufen bei Plastikflaschen ist dieses System in den meisten Fällen ökologisch nachhaltiger, als die Einweg-Pfand Alternative. Lediglich bei sehr weiten Transportwegen schneidet die Glasflasche wegen ihres hohen Gewichts das zusätzlich transportiert werden muss weniger gut ab. Getränke sollten aber eben genau aus Gewichtsgründen ohnehin möglichst regional gekauft werden.
Noch mehr Informationen zu Mehrwegverpackungen und dem deutschen Pfandsystem finden sich auf der Seite der Deutschen Welle und der Verbraucherzentrale.
Der Rest-Müll ist die Tonne, in der im Zweifel fast alle Arten von Abfällen entsorgt werden können. Was hier landet wird meist verbrannt. Unnötig hier entsorgte Gegenstände kosten daher nicht nur Geld sondern vernichten auch Ressourcen. Dennoch werden deutschlandweit in keine Mülltonne so viele Abfälle geworfen wie in die Restmülltonne. Im Jahr 2021 fielen pro Kopf durchschnittlich 159 Kilogramm Restmüll an. Bio-Gut oder Papier & Pappe kommen je nur knapp auf halb so viel.
Nur ein Drittel der im Rest-Müll entsorgten Abfälle ist „echter“ Rest-Müll; zwei Drittel sind Abfälle, die eigentlich über eine andere Tonne hätten wiederverwertet werden können. Im Rest-Müll sind diese Ressourcen verloren. Außerdem kostet es Geld (38,31€ pro Quartal für 120l in Berlin), da die Restmülltonnen und deren Leerung von den Bewohnern von Häusern und Wohnung bezahlt werden muss.
Was kommt rein?
JA!
NEIN!
Was wird daraus?
Während die Ressourcen in alle anderen Abfallarten soweit wie möglich im Kreislauf gehalten werden, sind die Stoffe im Restmüll nicht für eine Wiederverwendung vorgesehen. Diese viert Stufe der Müllhierarchie ist in den meisten Fällen die thermische Verwertung, also das verbrennen des Rest-Mülls in einer Müllverbrennungsanlage. In Berlin erfolgt dies insbesondere im Müllheizkraftwerk Ruhleben. Dort wird Strom und Wärme aus dem Müll gewonnen, was immerhin 5% der Berliner Haushalte mit Energie versorgt.
Die Müllverbrennung hat in der aktuellen Abfallwirtschaft ihre Berechtigung, da sie durch die extremen Temperaturen bei der Verbrennung die Zerstörung und Ausschleusung von Schadstoffen gewährleistet. Außerdem werden andere Energieträger durch die Verbrennung des Mülls ersetzt. Dies waren oft Kohle, Gas oder Öl, was die Umweltbilanz der Müllverbrennung verbessert hat. Da unsere Energie aber zunehmend aus erneuerbaren Quellen stammt, schrumpft diese positive Wirkung zunehmend. Das ist besonders ungünstig, da in den Verbrennungsanlagen derzeit große Mengen an Abfälle landen, die eigentlich vermieden, wiederverwendet oder recycelt werden könnten.
Weitere Details zur Entsorgung von Rest-Müll finden sich auf Trennstadt Berlin.